Der GfSE-Vorstand stellt sich vor

Neue Gesichter nach Mitgliederversammlung vom 18. November 2021

Im Vorstand der Gesellschaft für Systems Engineering gibt es frischen Wind. Die Wahl am 18. November konnten neben altbekannten Gesichtern auch einige Neue für sich entscheiden. Für den Vorsitz bleibt uns weiterhin Dr.-Ing. Walter Koch erhalten und auch die Rolle des Kassenwarts wird Rüdiger Kaffenberger weiterführen.

Eine neue Besetzung gab es für die Rolle des Schriftführers, die nun Stefan Dreiseitel ausfüllen wird. Den stellvertretenden Vorsitz übernimmt Daria Wilke.

Wer mehr über die Vorstandsmitglieder erfahren möchte, kann sich gerne mit Ihnen auf Linkedin vernetzen und in Interaktion treten:

Walter Koch: https://www.linkedin.com/in/walter-koch-lappersdorf/

Daria Wilke: https://www.linkedin.com/in/daria-wilke/

Stefan Dreiseitel: https://www.linkedin.com/in/stefan-dreiseitel-686614146/

Rüdiger Kaffenberger: https://www.linkedin.com/in/ruediger-kaffenberger-a6518a109/

Welche Pläne hat der neue Vorstand für die GfSE im Jahr 2022 eigentlich? Um die Vorstandsmitglieder etwas besser kennenzulernen und ihre Ideen für die GfSE im neuen Jahr zu sammeln, haben wir ihnen ein paar Fragen gestellt.

Herr Dr.-Ing. Koch, was ist ihre Zukunftsvision für die GfSE?

Im Verein treffen sich Experten aus vielen unterschiedlichen Branchen, aber alle mit einem gemeinsamen Interesse: Systems Engineering. Und gerade das Denken in Systemen, was SE im Kern ausmacht, kann uns Menschen helfen, die Herausforderungen, vor denen wir stehen (Klimakrise, Umweltbelastung, Ressourcenknappheit), zu meistern.

Meine Vision für die GfSE ist, dass der Verein einen (kleinen) Beitrag bei der Bewältigung der dieser Herausforderungen leisten kann.

Und auf welche Entwicklungen der GfSE blicken Sie besonders stolz zurück, Herr Dr.-Ing. Koch?

Der Verein hat mit dem Tag des Systems Engineering (oder kurz TdSE) eine Konferenz etabliert, die seit 1999 jährlich stattfindet und die SE-Enthusiasten zum Austausch zusammenbringt. Die letzten zwei Jahre mussten wir die Veranstaltung online durchführen, aber wir hoffen doch sehr, dass wir uns in diesem Jahr wieder alle persönlich treffen können. Nach derzeitiger Planung wollen wir den TdSE 2022 im November in Paderborn durchführen.

Sie sind jetzt ja ganz frisch nominiert Frau Wilke! Wie fühlt sich das an und was möchten Sie in der Vorstandsarbeit mit einbringen?

Ich freue mich auf das kommende Jahr an der Seite von Walter Koch, dem Vorstandsvorsitzenden der GfSE und seinem Team! Und vor allem bin ich begeistert, dass ich einen Beitrag in einem der wichtigsten Netzwerke für Systems Engineering leisten und an den Aktivitäten von INCOSE auf europäischer und internationaler Ebene partizipieren darf. Netzwerken, Menschen zusammenbringen und Kompetenzen vereinen sind eine Leidenschaft von mir. Meine bisherigen Erfahrungen aus der Gremien- und Vereinsarbeit werde ich bei der GfSE miteinfließen lassen. Besonders freue ich mich darauf, den diesjährigen Tag des Systems Engineering - TdSE 2022 organisieren zu dürfen; für mich auch eine neue Erfahrung eine Konferenz über mehrere Tage zu organisieren. Für die Jubiläumsveranstaltung (25 Jahre GfSE) werden wir uns etwas Besonderes einfallen lassen!

Halten Sie sich jetzt schon auf dem Laufenden zum kommenden TdSE 2022:

https://www.linkedin.com/events/tdse-tagdessystemsengineering6872617557573042176/

Warum ist SE ihrer Meinung nach ein wichtiges Thema, Frau Wilke?

Systems Engineering bietet uns die Chance, mit der zunehmenden Komplexität intelligenter technischer Systeme umzugehen. Durch die Digitalisierung werden unsere Systeme immer vernetzter, komplexer und insgesamt komplizierter zu managen. Die Einführung von Systems Engineering und die Entwicklung eines ganzheitlichen Systemdenkens in Unternehmen eröffnet völlig neue Möglichkeiten, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern!

Herr Dreiseitel, auch Sie sind seit Jahren im Bereich Systems Engineering tätig und haben durch ihre Arbeit für die Continental AG Einblicke in die Anwendung von SE im Umgang mit komplexen und sicherheitskritischen Systemen. Worin liegen aus Ihrer Sicht die durch SE gebotenen Chancen, aber auch die Herausforderungen für Unternehmen?

Eine der größten Chancen, die Systems Engineering und besonders die Zusammenarbeit mit der GfSE bietet, besteht meiner Meinung nach darin, von dem über Jahrzehnte erworbenen Wissen der internationalen Gemeinschaft über den Umgang mit komplexen Systemen zu profitieren. Die bewährten Denk- und Vorgehensweisen gehen dabei weit über die internationalen Standards hinaus und bergen für Unternehmen großes Potential, ihre eigenen Prozesse und Methoden zu verbessern.

Eine große Herausforderung besteht für Unternehmen nach meiner Erfahrung in der Wahl der richtigen Mittel und der Umstellung bestehender Vorgehensweisen auf vollständige Lebenszyklusbetrachtungen. Häufig fehlt es an leicht verständlichen und schnell umsetzbaren Lösungen. Die GfSE und auch die INCOSE bieten Unternehmen durch den Austausch über diese Probleme und bewährte Lösungen die Möglichkeit von und miteinander zu lernen.

Wie kann die GfSE dazu beitragen SE für Unternehmen aller Größen zugänglicher zu machen, Herr Dreiseitel?

Durch die Nutzung der Ergebnisse der Arbeitsgruppen, aber auch durch die in den Arbeitsgruppen stattfindende unternehmens- und branchenübergreifende Zusammenarbeit können Unternehmen heute schon stark von der Mitarbeit in der GfSE profitieren. Die Arbeit der GfSE führt unter den Mitgliedern zu einem gemeinsamen Verständnis über den Umgang mit komplexen Systemen und erleichtert auf diese Weise die Kommunikation innerhalb von und zwischen Unternehmen.

Herr Kaffenberger, welche Ideen haben Sie für das Jahr 2022?

2022 wird die GfSE 25 Jahre alt. Im November 1997 bei der ESTEC-Konferenz in den Niederlanden haben wir unser INCOSE-Chapter-Banner bekommen. Es wäre schön, das Jubiläum in angemessener Weise feiern zu können und die ganze SE-Gemeinde zu versammeln. Aber es gibt auch eine Reihe kleinerer Vorhaben für das Jahr. So werden wir mehr Arbeitsgruppentreffen abseits unseres jährlichen Workshops organisieren und mit einem neuen Buchübersetzungsprojekt einen kleinen Prototyp für unsere Idee der Projektgruppen realisieren.

Was ist Ihre schönste Erinnerung aus der Zeit bei der GfSE, Herr Kaffenberger?

Da gibt es zu viele, als dass man eine einzelne besonders herausstellen könnte. Aber es waren immer Treffen und Gespräche mit besonderen Menschen in der SE-Gemeinschaft. Natürlich haben die Begegnungen und Begebenheiten in den ersten Jahren den stärksten Eindruck hinterlassen. Da war als ein Beispiel der Häuptling eines kanadischen Indianerstammes, der beim INCOSE Symposium in Vancouver in seiner Dinner-Rede den Bogen von der ganzheitlichen Weltsicht seiner Kultur und deren Mythen zur Mondlandung geschlagen hat, die durch den ganzheitlichen Ansatz des SE erst möglich geworden ist. Bis jetzt hat noch jede GfSE oder INCOSE Veranstaltung einen kleineren oder größeren magischen Moment gehabt.

Gemeinsame Abschlussworte des neuen Vorstandes

Zum Abschluss wollen wir uns bei unseren Mitgliedern noch ganz herzlich für das tolle letzte Jahr bedanken! Corona zum Trotz fanden 2021 wieder viele interessante Veranstaltungen, Workshops und Seminare statt – dem Internet sei Dank. Vielleicht kann man im Zuge der Impfkampagne sogar darauf hoffen, sich bald mal wieder live sehen zu können.